13.02.2020 - Annegret Riek (Grundschule Orsenhausen-Sießen)
Zweitklässler zu Gast in der Tagespflege Orsenhausen
Ein Gewinn für alle Beteiligten!
Ein Projekt der besonderen Art fand in den vergangenen Wochen an der Grundschule Orsenhausen statt. Die 10 Zweitklässler gingen 6 Wochen lang immer am Mittwoch für eine Unterrichtsstunde in die Tagespflege des ASB in Orsenhausen. Dies geschah im Rahmen einer Fortbildung zur „Musikgeragogin“, welche von der Kollegin Hedwig Ruf-Hörmann absolviert wird. Ziel des Projektes war es zum einen, den Kontakt zwischen Grundschulkindern und SeniorInnen mit Einschränkungen unterschiedlichster Ausprägung zu ermöglichen. Zum anderen sollte durch das Angebot ganz verschiedener musikalisch-bewegungsorientierter Aktionen auf vielen Wahrnehmungs- und Äußerungsebenen gemeinsames Erleben und Lernen von Jung und Alt angeregt werden.
Konkret sah dies so aus: Kinder und Besucher der Tagespflege saßen gemütlich in einem großen Kreis beisammen und beschäftigten sich gemeinsam mit einem Thema (z.B.: Der Winter; Der Jahreskreis; Vögel am Futterhaus; Unsere Frühblüher;…). Nach einem wöchentlich wiederkehrenden fröhlichen Begrüßungslied wurden durch gezielt gesetzte Impulse von Hedwig Ruf-Hörmann Gespräche angeregt. Die Gäste der Tagespflege erzählten von früher und brachten ihre Lebenserfahrung ein und die Zweitklässler ergänzten das Gesagte mit ihrem Wissen. Lieder zum Thema, kleine Klanggeschichten, einfache Bewegungsaufgaben für alle, Hörbeispiele zum Mitschunkeln, der Einsatz von Körperinstrumenten und farbigen Tüchern, das Ausprobieren von Orff-Instrumenten – all dies schloss sich an. Hedwig Ruf-Hörmann verstand es dabei bestens, zwischen Phasen der Aktivierung und Momenten der Entspannung abzuwechseln. Unterstützt von ihrer Kollegin Annegret Riek, den Betreuungskräften der Tagespflege und den Zweitklässlern versuchte sie so, jedem Einzelnen der Gruppe musikorientiertes Erleben zu ermöglichen.
Wie gut dies gelang, zeigten die Reaktionen der Seniorinnen und Senioren. Sie beteiligten sich mit viel Freude und brachten dies immer wieder durch ihr Lachen und persönliches Lob deutlich zum Ausdruck. Der Mittwoch schien ein kleiner Höhepunkt der Woche zu sein.
Aber auch die Zweitklässler profitierten von diesen Erlebnissen. Sie machten Erfahrungen, die für sie nicht mehr alltäglich sind. Im Umgang mit den alten, teilweise stark eingeschränkten Menschen, übten sie Dinge wie Hilfsbereitschaft, Achtsamkeit, Rücksichtnahme und soziales Engagement – Eigenschaften, die für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft von immenser Bedeutung sind.
Wir freuen uns, dass wir mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zum Thema „Generationenverbindendes Lernen“ leisten konnten und wünschen uns, dass wir auch in Zukunft ähnliche Projekte anbieten können.